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Viktor Lukas, Batzdorfer Hofkapelle - Wilhelmine von Bayreuth: Argenore (2009)

Posted By: ArlegZ
Viktor Lukas, Batzdorfer Hofkapelle - Wilhelmine von Bayreuth: Argenore (2009)

Viktor Lukas, Batzdorfer Hofkapelle - Argenore: Arien und Szenen aus der Oper der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (2009)
EAC | FLAC | Image (Cue & Log) ~ 321 Mb | Total time: 65:41 | Scans included
Classical | Label: Concerto Bayreuth | # GB 12019 | Recorded: 2009

Ein glückliches Leben führte sie nicht, die Markgräfin Wilhelmine (1709-1758) von Bayreuth. Als Kind wurde sie von einer geradezu bösartigen Gouvernante gepeinigt und hatte Wutausbrüche ihres Vaters, dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., über sich ergehen zu lassen, der so gar nichts vom weiblichen Geschlecht hielt. Wenngleich auch Wilhelmine wie eine Gefangene gehalten wurde, so traf es ihren geliebten Bruder, Kronprinz Friedrich, besonders hart: von seinem Vater verachtet, hatte er sogar unter Festungshaft zu leiden. Konnte nach ewigem Hin und Her eine vom Soldatenkönig arrangierte Heirat nicht wirklich Wilhelmines Lebensglück bedeuten, so brachte sie zumindest die Ferne zum elterlichen Schlosse mit sich. Denn durch ihre Vermählung mit Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth wurde Wilhelmine von Berlin nach Bayreuth versetzt. Die Beziehung der jung Verheirateten entpuppte sich zwar als liebe- und respektvoll, aber hielt den jungen Markgrafen nicht davon ab, die damals übliche Liaison mit einer Hofdame einzugehen.
So war sie nun, die Wilhelmine von Bayreuth, vom großen Gesellschaftsleben in die fränkische Provinz verbannt, eifersüchtig auf die Geliebte ihres Mannes und fernab allem Inspirativen. Doch anstatt in tiefste Depressionen zu verfallen, machte das gebildete Frauenzimmer das Beste aus der Lage: Wilhelmine widmete sich verschiedenen Sprachen, malte, musizierte, komponierte und pflegte den Gedankenaustausch mit Persönlichkeiten wie Voltaire. Sie machte Bayreuth zu einer künstlerischen Stätte mit bekannten Gästen und ließ vom kaiserlichen Architekten Giuseppe Galli-Bibiena das Markgräfliche Opernhaus erbauen, das heute zu den bedeutsamsten Barocktheatern Europas zählt.
n diesem Theater italienischen und französischen Stils wurde schließlich 1740 zum Geburtstag des Gatten auch Wilhelmines selbst komponierte Oper uraufgeführt, in der die Komponistin kräftig mit ihrem Vater abrechnete: Argenore, der herzlose König von Ponto, verspricht dem Feldherren Leonida seine Tochter Palmide, die allerdings heimlich mit General Ormondo verbunden ist. Alcasto, ein Vertrauter des Königs, der selbst ein Auge auf Palmide geworfen hat, spinnt gegen seine beiden Rivalen Intrigen, in die er auch Martesia, welche wiederum in Alcasto verliebt ist, hineinzuziehen versucht. Eine verwickelte Geschichte also, deren erster Höhepunkt schließlich die Grausamkeit des Königs zeigt: Als ein Fluchtversuch Ormondos und Palmides scheitert, verlangt er von seiner Tochter, ihren Geliebten zu töten. Doch Palmide droht mit Selbstmord und so wird Ormondo in einen Kerker gesteckt, aus dem ihm aber die Flucht gelingt. Nutzen bringt es dem Liebespaar am Ende nicht, denn Ormondo wird schließlich von Alcasto getötet und Leonida, den Palmide für den Mörder ihres Geliebten hält, erstochen. Doch der Höhepunkt der Geschichte ist damit noch nicht erreicht. Es stellte sich nämlich heraus, dass Ormondo der entführte Sohn Argenores ist und Palmide stürzt sich im Wissen um die Liebschaft mit ihrem eigenen Bruder ins Meer. Argenore, der damit ansehen muss wie seine eigenen Kinder den Tod finden, begeht hierauf Selbstmord.
So katastrophal enden barocke Opern eigentlich nicht und dementsprechend hätte der Bayreuther Hoflibrettist Giovanni Andre Galletti, der immerhin den Text zu Argenore schrieb, gerne ein festlich-heitere Ende gehabt. Doch Wilhelmine bestand auf die Katastrophe und ließ auch die typisch gewaltige Bühnenmaschinerie und rasante Verwandlungsszenerie nicht zu. Dennoch zeigt sich nicht nur über Intrigen-, Versteck- und Verkleidungsspiel als Kind seiner Zeit. Auch die musikalische Konzeption ist seiner Zeit gemäß, wie sich an dem Barockorchester und dem charakteristischen Wechsel von trockenen Rezitativen und überlangen Arien dingfest machen lässt. Kaum ist die Handlung mit Sprechgesang und spärlicher Akkordbegleitung ein wenig vorangeschritten, wird inne gehalten. Über üppiges Orchestermaterial breitet sich eine kantable bis höchst ariose Gesangsmelodik aus, welche das jeweilige Gefühl des Protagonisten zum Besten gibt. Da werden Schmerz, Rache oder Liebesgefühle in Ton gegossen und hin und wieder tritt auch ein Soloinstrument hervor. Eisige Tonwiederholungen verklanglichen so Martesias Erstarrung nach Alcastos Ablehnung, und Ormondos Liebesemotionen spiegeln sich in zarter Flötenmelodik wider. Zumindest ganz nett und vor allem für das unterdrückte Frauenzimmer eine gute Leistung, so könnte man sagen, doch ein wirklich großer Wurf war nicht.
Nach seiner Uraufführung verschwand das Werk für mehr als 250 Jahre von der Bühne und wurde nach zwei Inszenierungen (1993 am Markgrafentheater Erlangen und 2001 am Schlosstheater Potsdam Sanssouci) nun zum 300jährigen Geburtstagsjahr Wilhelmines wieder am Markgräflichen Opernhaus herausgebracht, und das mit achtbarem Erfolg. Axel Köhler, selbst studierter Sänger und Händel-Fan, gelang im Rahmen des jährlichen Festivals „Musica Bayreuth“ eine Inszenierung, die mit ihrem witzig-spritzigen Charme in Bann zog. Besonderer Clou: ein Erzähler, der als Zeremonienmeister das Publikum durch das komplizierte Beziehungsgeflecht führte und die Oper zum Theater auf dem Theater werden ließ. Passende Anekdoten zu Wilhelmine und kleine Gags lockerten dabei die Barock-Tragödie auf und ließen auch keinen Zweifel an Peter Kubers Spaß an der Sache, der die Sprechrolle gekonnt übernahm. Ein ästhetischer Blickfang war die bildliche Gestaltung. Üppig perückt und mit goldglänzenden Barockkostümen wurden die Sänger in Szene gesetzt. Klare Lichtwechsel von eisblau zu blutrot symbolisierten die Abgründe intrigenhafter Spiele und Seelenzustände der Protagonisten. Goldbeschlagene Säulen, die mit ihrem Zerbrechen schließlich den Niedergang des Königshauses zeigten, umgrenzten oder öffneten durch Verschiebungen Räumlichkeiten. Eine klare Linie durchzog die gesamte Inszenierung ohne zu ermüden und ließ Musik und Aktion dabei ausreichend Aufmerksamkeit zuteil werden.

Performer:
Argenore - Hagen Matzeit, countertenor
Ormondo (Eumene) - Ralf Simon, tenor
Palmide - Silvia Weiss, soprano
Martesia - Marlen Herzog, mezzo-soprano
Alcasto - Raimonds Spogis, baritone
Sprecher - Peter Kube
Batzdorfer Hofkapelle
Viktor Lukas, conductor

Tracklist:
Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758)
Argenore
01. Chor der Personen der Handlung
02. Arie des Argenore: Quel tuo valor primiero
03. Arie des Alcasto: Dalla cuna intorno al core
04. Arie der Palmide: Non dura una sventura
05. Arie der Martesia: Un certo freddo orrore
06. Arie des Argenore: Voglio placarmi
07. Arie der Palmide: Quell orror, quel fosco velo
08. Arie des Ormondo: Vado a morir per te
09. Kerkerszene (Sprecher)
10. Arie des Alcasto: Qul torrente
11. Arie der Martesia: O Dio!
12. Schlußszene (Palmide, Martesia, Alcasto, Argenore) Argenore liest den Brief


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Viktor Lukas, Batzdorfer Hofkapelle - Wilhelmine von Bayreuth: Argenore (2009)

Thanks to the original releaser